Italien

Im August 2017 verbrachten wir einen Nachmittag damit, Gepäck und Kofferraum aneinander anzupassen und starteten am nächsten Tag Richtung Süden. Nach zwei eher kühlen Sommerurlauben reizten uns die Berichte über schreckliche Hitze in Italien.

Der erste Halt war Florenz, wo wir einen Kilometer flussaufwärts der Altstadt Quartier fanden. Wir gingen nachmittags noch auf einen kleinen und sehr beliebten Aussichtshügel am Südufer des Arno und blickten auf die Stadt. Danach führte ein kleiner Spaziergang über die Ponte Vecchio zur Piazza della Signoria und wir besichtigten die Gastronomie, um das passende Restaurant für das Abendessen zu finden. Wir fanden es natürlich später nicht mehr und gingen in irgendeines der anderen.

 
Florenz Florenz, Ponte Vecchio Florenz Florenz, Santa Croce  

Am nächsten Tag hatten wir dann schon eine Vorstellung von der Stadt und ihrer Entfernungen (kurz, die Altstadt ist eher klein) und legten uns einen Rundgang zurecht, der alle Sehenswürdigkeiten berührte: Über die Ponte Vecchio zum Platz, raten welche österreichischen Orte im Palazzo Vecchio an die Wand gemalt waren, weiter zum Dom, allerdings nicht rein, weil zu lange Schlange, zu ein paar Palästen, einer Markthalle und einer Synagoge. Vom geplanten Rundgang wichen wir natürlich schnell ab und liefen irgendwie kreuz und quer. In Santa Croce gingen wir auch rein, um die Kirche und das Museum im Kloster nebenan zu besuchen.

 
Florenz, Ponte Vecchio Florenz, Uffizien Florenz, Ponte Vecchio Florenz, Palazzo Vecchio Florenz, Palazzo Vecchio
 
Florenz, Loggia dei Lanzi Florenz, Uffizien Florenz, Ponte Vecchio Florenz, Palazzo del Bargello Florenz, Dom
 
Florenz, Dom Florenz, Dom Florenz, Dom Florenz, Dom Florenz, Synagoge
 
Florenz, Orsanmichele Florenz, Orsanmichele Florenz, Palazzo Strozzi Florenz, Santa Maria Novella Florenz, Piazza della Repubblica
 
Florenz, Piazza Santa Croce Florenz, Santa Croce Florenz, Santa Croce, Grab von Galileo Florenz, Santa Croce Florenz, Santa Croce
 
Florenz, Santa Croce Florenz, Santa Croce Florenz, Santa Croce, Maria stillt das Kind, Pietro Nelli ca 1390 Florenz, Santa Croce Florenz, Santa Croce, Letztes Abendmahl von Giorgio Vasari  

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Rom in ein hübsches Hotel in einer Art Park am Fusse eines kleinen Hügels. Schön gelegen, allerdings erreichten wir auch alles entweder über diesen Hügel oder nach einem längeren Marsch zum Bus oder zum Vatikan. „Länger“ war aber nicht so schlimm, nach 20 Minuten standen wir vor dem Petersplatz, machten aber erst einen Schlenker Richtung Tiber und zur Engelsburg, weil den Vatikan hatten wir für den nächsten Tag aufgehoben.

 
Rom Rom, Engelsburg Rom, Petersdom Rom, Petersplatz Rom
 
Rom, Trastevere  

Für diesen Tag hatten wir nämlich Karten für die Vatikanischen Museen gebucht, was es uns erlaubte an der Warteschlange der Besucher vorbeizulaufen. Das Vorbeilaufen an der stehenden Schlange dauerte ungefähr zehn Minuten, wir konnten nicht mal schätzen, wie lange der letzte anstehen musste.

Die Vatikanischen Museen sind viele Museen in einem, wo sich in riesigen Sälen und Gängen alles angehäuft hat, was die Päpste gekauft oder geklaut haben oder was ihnen irgendwer geschenkt hatte. Die Einzelstücke sind vielleicht beeindruckend, in der Masse erschlugen sie uns, während uns ein endloser Strom von Besuchern durch die Gänge schob: Von den sakralen Gemälden zu den ägyptischen Göttern, zu den antiken Marmorköpfen wieder rauf zu den Mumien und weiter zu den Wandteppichen. Bei der zeitgenössischen Kunst wurde der Strom dann weniger reissend, weil er gleich zur Sixtinischen Kapelle floss und die Seitenarme mit den Dalis, Matissen und Dixen fast unbesucht waren.

Die Sixtinische Kapelle war dann wieder richtig voll und eine Schar von Ordnern kümmerte sich darum, die Leute in der Mitte stehen und an den Rändern gehen zu lassen. So entstand eine Insel von nach oben gewandten Gesichtern, die regelmässig zu kirchlicher Ruhe angehalten wurden.

 
Rom, Vatikanische Museen, Antonius der Große von Vivarini Rom, Vatikanische Museen, Transfiguration von Raffael Rom, Vatikanische Gärten Rom, Vatikanische Museen Rom, Vatikanische Museen
 
Rom, Vatikanische Museen Rom, Vatikanische Museen Rom, Vatikanische Museen Rom, Vatikanische Museen Rom, Vatikanische Museen
 
Rom, Vatikanische Museen Rom, Vatikanische Museen Rom, Vatikanische Museen, Christophorus, Otto Dix  

Wir schlichen von der Sixtinischen Kapelle zum Petersdom. Vom Museum hatten wir genug und wenn man den Führungen hinterherläuft, spart man sich die Sicherheitsüberprüfung für den Dom, wir wurden ja schon fürs Museum durchsucht. Der Dom ist riesig gross, überwältigend prunkvoll und voller knipsender Touristen. Für echte Kirchenbesucher gibt es kleine Seitennischen, die bewacht wurden und mit Schildern „hier geht man hin um zu beten“ abgesperrt waren. Wer noch mehr beten wollte, konnte in der Sakristei eine Messe kaufen und auch gleich mit einem bereitstehenden Priester ein Gebet sprechen.

Wir verliessen den heiligen Ort und suchten erst ein Sandwich und dann die Piazza Navona um die Brunnen dort zu besichtigen und wanderten von dort zurück zum Hotel, um uns auf die Tour über den Hügel nach Trastevere vorzubereiten, wo die nächstgelegenen Restaurants lagen. Abends waren wir dann etwas überrascht von den Massen, die ebenfalls durch die Gassen liefen, um etwas zu essen und zu trinken.

 
Rom, Petersplatz Rom, Petersdom Rom, Petersdom Rom, Petersplatz Rom, Petersdom
 
Rom, Petersplatz Rom, Piazza Navona Rom, Piazza Navona Rom, Piazza Navona  

Nach dem christlichen stand das altrömische Rom auf dem Programm. Mit dem Bus gings zum Kapitol und einmal um das halbe Forum rum zum Eingang. Nach der Erfahrung vor dem Vatikan schien die 30m-Schlange harmlos, zog sich aber trotzdem eine Weile, weil die Ticketverkäufer auch die Bedienung und Rückgabe der verliehenen Audioguides erklären mussten, was oft mühsam schien. Danach wanderten wir ziellos durchs Forum und den Palatin-Hügel und lasen gelegentlich die halbwegs ausführlichen Schilder vor den Ruinen. Danach umrundeten wir je einmal aussen, innen und oben das Kolosseum, bevor wir mit der U-Bahn zur spanischen Treppe fuhren und einen kleinen Spaziergang zur Villa Borghese machten. Mit U-Bahn und Bus gings zurück, wobei Roberts Stehplatznachbar das Kunststück fertig brachte, alle Scheine aus dem Geldbeutel in Roberts Hosentasche zu klauen, den Rest und den Geldbeutel aber in der Tasche zu lassen.

 
Rom, Kapitol Rom, Blick vom Kapitol Rom, Forum Rom, Trajanssäule Rom
 
Rom, Forum Rom, Forum Rom, Forum Rom, Forum Rom, Forum
 
Rom, Forum Rom, Palatin Rom, Circus Maximus Rom, Kolosseum Rom, Forum
 
Rom, Kolosseum Rom, Kolosseum Rom, Kolosseum Rom, Konstantinsbogen Rom, Kolosseum
 
Rom, Villa Borghese Rom, Spanische Treppe Rom, Spanische Treppe Rom, Spanische Treppe  

Nach den beiden recht dicht verplanten Tagen wollten wir es gemütlicher haben und fuhren morgens zum Pantheon, einer kreisrunden Kirche, die davor ein Tempel war. Die Kuppel ist schlicht, ohne Bemalung und aus Beton, eine Betonkonstruktion, 100 mal älter als eine durchschnittliche Autobahnbrücke und sie steht noch… Nach der Besichtigung gings weiter zum Trevi-Brunnen und dann liefen wir durch die Altstadt zur Tiberinsel zurück, besichtigten Trastevere bei Tag und packten unsere Sachen für die Weiterfahrt zum Meer.

 
Rom, Largo Argentina Rom, Pantheon Rom, Pantheon Rom, Pantheon Rom, Pantheon
 
Rom, Pantheon Rom, Trevi-Brunnen Rom, Trevi-Brunnen Rom, Trevi-Brunnen Rom, Vittoriano
 
Rom, Tiberinsel Rom, Trastevere Rom Rom, Hotel  

Wir fuhren erst ein bisschen ins Landesinnere in Richtung Tivoli und durch die Hochebene von Arcinazzo, ein am Wochenende offenbar beliebtes Ausflugsgebiet der Römer. Die Wälder und Wiesen in 800 Metern Höhe hatten auch wirklich ein angenehmeres Klima als im 35 Grad heissen Rom. Nach einer kurzen Pause in Alatri erreichten wir Gaeta und unser Strandhotel, wo wir in den nächsten Tagen dem Löschflugzeug zusehen konnten, wie es immer wieder Meerwasser schöpft um einen der Brände auf den Hügeln um uns herum einzunebeln.

 
Alatri Alatri Rom nach Gaeta Rom nach Gaeta Gaeta
 
Gaeta Löschflugzeug Löschflugzeug Gaeta, Hotel Gaeta, Hotel  

Gaeta haben wir natürlich auch an einem Vormittag besichtigt. Ein ehemals wohl bedeutendes Hafenstädtchen, dessen Burg man leider nicht besichtigen kann, weil dort immer noch Kriegsleute hausen.

 
Gaeta Gaeta Gaeta Gaeta Gaeta
 
Gaeta, Hotel  

Einen Tag nahmen wir noch frei vom Baden und fuhren nach Pompeji. Dort kann man in ein paar Stunden durch eine halbwegs gut erhaltene antike Stadt laufen, lediglich die Decken der Gebäude fehlen. Im Gegensatz zu den bisherigen Sehenswürdigkeiten, etwa dem Forum, stehen dort auch nicht nur Tempel und Paläste, sondern man kann auch die Bäckereien, eine Wäscherei und Schnellrestaurants der damaligen Zeit besichtigen. Natürlich auch die Wohnhäuser, die überraschend bunt waren. Jeder, der es sich leisten konnte, hat anscheinend seine Wände farbig bemalen lassen, teils mit Ornamenten, teils mit Wandgemälden. An manchen Stellen am Ortsrand sieht man auch noch das originale Bodenniveau vor der Ausgrabung und kann sich vorstellen, dass eine meterdicke Schicht die Mauern und deren Farben gut konserviert hat.

 
Pompeji, versteinertes Brot Pompeji, Amphitheater Pompeji, Amphitheater Pompeji Pompeji
 
Pompeji Pompeji Pompeji Pompeji, Schnellimbiss/Thermopolium Pompeji
 
Pompeji Pompeji, Töpfe in einer Wäscherei Pompeji, Wäscherei Pompeji Pompeji
 
Pompeji Pompeji, Getreidemühlen Pompeji, Priapos Pompeji Pompeji
 
Pompeji Pompeji Pompeji Pompeji Pompeji, kleiner Brunnen
 
Pompeji, Forum Pompeji Pompeji Pompeji Pompeji
 
Pompeji Pompeji, grosses Theater Pompeji, kleines Theater Pompeji Pompeji, mit Gips ausgegossener Toter  

Auf der Rückfahrt machten wir noch Halt in Siena. Unser Hotel war gut gewählt, unmittelbar an einer Rolltreppe, die zur Altstadt raufführt. Wir liefen dann den Nachmittag durch die Stadt, begegneten überall den Trommlern und Fahnenschwingern der Stadtteilgemeinschaften und besichtigten Strassen, Paläste, den Dom und das Treiben auf der Piazza del Campo, wo die Leute einfach auf dem Platz sitzen, weil er so abschüssig ist wie anderswo die Treppen.

 
Gaeta nach Siena Gaeta nach Siena Gaeta nach Siena Siena Siena
 
Siena, Dom Siena Siena Siena, Contrade des Panthers vor San Cristoforo Siena, Contrade des Panthers vor San Cristoforo
 
Siena, Contrade des Panthers vor San Cristoforo Siena, Contrade des Panthers vor San Cristoforo Siena, Contrade des Stachelschweins Siena, Contrade des Stachelschweins Siena, Contraden des Stachelschweins und der Giraffe
 
Siena, Contrade des Stachelschweins Siena, Contrade des Stachelschweins Siena, Contrade Siena, Piazza del Campo Siena, Piazza del Campo
 
Siena Siena, Dom Siena, Dom Siena, Dom Siena, Brunnenfigur
 
Siena, Ring in einer Wand Siena, Piazza del Campo Siena, Dom  

Eine ereignislose Autobahnfahrt brachte uns am nächsten Tag heim.

geozaehler