Im August 2008 haben wir uns Rhodos angeschaut. Nur eine Woche lang, aber das war auch genug um ein bisschen zu baden, die Altstadt von Rhodos anzusehen und ein bisschen auf der Insel rumzufahren. Freunde alter Steine und östlicher Ikonen können natürlich viel mehr Zeit dort verbringen, gerade an Kirchen und Klöstern ist die Insel anscheinend reich. Das Hotel Attiki ist ziemlich klein, ziemlich einfach in Zimmerausstattung und Frühstück, liegt dafür aber mitten in der Altstadt und ist die ideale Unterkunft für Leute, die die Stadt besichtigen wollen. Zum Strand muss man halt dann eine Viertelstunde laufen und sich dort einen Sonnenschirm mieten.
Das Rumlaufen und Knipsen haben wir dann auch gleich am ersten Nachmittag gemacht. Die Stadt ist relativ klein und so kann man recht schnell die "Ritterstrasse" ansehen, mit den alten Gebäuden die ursprünglich die Landsmannschaften der Johanniter beherbergten. Sie führt zum Grossmeisterpalast, in dem der Kommandeur der christlichen Glaubenskrieger residierte. Der ist allerdings nicht ganz echt, sondern eine Rekonstruktion der Italiener aus den 30er-Jahren, die dort ausserdem die Mosaiken und andere Altertümer untergebracht haben, die sie auf den anderen Inseln des Dodekanes ausgebuddelt haben. Wirklich beeindruckend sind auch die Stadtmauern und die unglaubliche Menge an Katapultgeschossen, die da rumliegen. Die Kreuzritter oder die belagernden Osmanen haben so viele Kugeln hinterlassen, dass man heute damit fast jede Strasse in der Stadt und am Hafen einfassen kann und im Wallgraben liegen auch noch jede Menge Ersatzkugeln.
Ein bisschen auserhalb der Stadt liegt auf einem Hügel die antike Akropolis von Rhodos, die wir uns auch angesehen haben. Die drei Säulen waren aber nicht so beeindruckend, das Theater und die Rennbahn eigentlich auch nicht. Die Rennbahn hatte allerdings Flutlicht, eine
nächtliche Veranstaltung dort könnte schon ihren Reiz haben.
Wir hatten einen Leihwagen, und so konnten wir zusammen mit den anderen kleinen Autos, die auch alle geliehen waren ein bischen auf der Insel rumfahren. Wir haben uns die Ruinen von Kamiros angesehen, und die nahegelegene Johanniterburg bei Kamiros Skala. Ausserdem sind wir dort auf eine streng geheime Militärbasis gestossen, zumindest wird man schnell von grünen Leuten mit Gewehren verjagt, wenn man diese Burg von unten ansehen und fotografieren will.
Monolithos ist auch so eine malerisch auf einem Hügel errichtete Burg der Kreuzritter. Weil aber im Reiseführer stand, dass Kamiros die besterhaltene Burg ist, haben wir Monolithos bloss von aussen angeschaut. Kamiros ist innen schon sehr zerfallen, noch weniger Burg lohnt vermutlich die Besichtigung nicht.
Weiter gings der touristisch ziemlich wenig erschlossenen Westküste entlang zur Südspitze der Insel nach Prassonissi, wo die wellige Westküste auf die ruhigere Ostküste vor einer Halbinsel trifft. Das ergibt vermutlich die Aufteilung in Surfer im Osten und Kiter im Westen des schmalen Strandes. Hilfreich ist sicher auch der beständige Westwind, der den unerfahrenen Kitesurfer zielsicher auf den Strand wirft.
Landschaftlich sehr schön ist übrigens auch das Innere der Insel, wo keine Ortsschilder mehr auf Orte hinweisen sondern nur auf die Heiligen der örtlichen Kirchen und Klöster. Was die Orientierung ein wenig erschwert, weil unsere weltliche Landkarte doch eher die Ortsnamen eingezeichnet hat. Es gibt aber zum Glück nur wenige Kies- und Teerstrassen zwischen den Dörfern und ohnehin nicht viele bewohnte Flecken und so kommt man auch dort gut zurecht.
Lindos mit seinen malerischen weissen Häusern und seiner wesentlich besser erhaltenen Akropolis haben wir uns auch angesehen. Wobei uns nicht ganz klar ist, ob die Tempel dort besser erhalten oder einfach nur besser restauriert sind. Neben den Bauwerken stehen dort Schautafeln, die alte Steine und Restaurationen farblich markiert darstellen. In der Regel ist jeweils nur ein Meter jeder Säule "echt" und der Rest stammt aus neueren Zeiten. Auch hier übrigens von den Italienern, die in ihrer 20-jährige Herrschaft über die Ägäis anscheinend ziemlich viele Archäologen und Baumeister beschäftigten.
Am letzten Abend mussten wir noch ausnützen, dass wir ein Stativ mitgenommen haben und haben ein paar Nachtaufnahmen von Hafen, Windmühlen, Palast und der dann menschenleeren Ritterstrasse gemacht.